Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

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Mit der kurzen Stipprute: Tipps zur erfolgreichen Angelführung und Technikanwendung für Anfänger und Fortgeschrittene Angler

Mit der kurzen Stipprute, die oft auch als Kopfrute bezeichnet wird, ermöglicht es, Fische in unmittelbarer Nähe des Ufers zu fangen, was besonders an kleineren Gewässern oder an schwer zugänglichen Stellen von Vorteil ist. In dieser Einführung werden die Grundlagen der kurzen Stipprute beleuchtet, ihre Einsatzmöglichkeiten dargestellt und wertvolle Tipps für den erfolgreichen Einsatz dieser vielseitigen Angelmethode gegeben. Tauchen Sie ein in die Welt der kurzen Stipprute und entdecken Sie, wie Sie mit minimalem Aufwand maximalen Angelerfolg erzielen können.

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

Nigel Bull, Mitglied der Matchtruppe „Browning Starlets“, erklärt seine unterschiedlichen Taktiken für Sommer, Herbst und Winter zum Fang von Gründlingen an Kanälen. Gewiss sind Gründlinge nicht die größten aller Weißfische, doch sie sind leicht zu fangen und ergeben schon nach recht kurzer Zeit ein ansehnliches Gewicht. Daher sind sie bei Kanal-Matchanglern beliebt. Selbst wenn die meisten Fischarten in kaltem Wasser nicht fressen, kann man häufig Gründlingsfänge machen.

 

Ein Fisch für jede Jahreszeit

Passt man die Angeltaktik der Jahreszeit an, lassen sich Gründlinge ganzjährig in Kanälen angeln.

Im Sommer sind ziemlich viele Boote unterwegs. Die Gründlinge verlassen deshalb die Fahrrinne und halten sich über den Grundplatten an den Kanalseiten auf. Dass das Wasser dort kaum 30 cm tief ist, stört die Fische nicht. Die Grundausstattung zum Kanalangeln in Ufernähe besteht aus einer 2 m langen Rute, einer 680 g tragenden Hauptschnur, einer 0,25-g-Pose, einem Vorfach von 340 g Tragkraft und einem feindrahtigen, langschenkligen Spezialhaken für Zuckmückenlarven der Größe 26 (beispielsweise aus der „Ignesti“).

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

Mit der kurzen Stipprute. Von allen Fischen der vielleicht stärkste Kämpfer, zumindest in Relation zur Größe. Sicher ist jedenfalls, dass Gründlinge fast immer auf Futtersuche sind und schnell ein schönes Gewicht ergeben können, was sie bei britischen Matchanglern so beliebt macht.

Angefüttert wird alle zwei oder drei Minuten sparsam in daumennagelgroßen Portionen mit dickflüssig angerührten Semmelbröseln und einer kleinen Menge Zuckmückenlarven. Als Hakenköder verwendet man Zuckmückenlarven, Maden oder Pinkies.

Um an der gegenüberliegenden Grundplatte zu angeln, benötigt man eine 5 – 6 m lange Stipprute und eine 1 -g-Pose. Die etwas schwerere Pose erleichtert das Auswerfen, besonders bei starkem Wind. Wird die Führung der Pose durch den Wind erschwert, wechselt man am besten zu einer langen Stipprute mit kurzer Schnur und verwendet praktisch das gleiche Rig, wie für die eigenen Uferseite. Diese Methoden sind das ganze Jahr anwendbar.

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

Mit der kurzen Stipprute. Die Pose an Nigels Gründlings-Rig sieht aus wie selbstgemacht, doch in Wirklichkeit hat er sie gekauft und dann nachträglich ein paar Veränderungen vorgenommen.

Mit der kurzen Stipprute. Das Rig

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

Mit der kurzen Stipprute. Mit einer Olivette wird der Köder rasch nach unten gezogen. Man fixiert sie, indem man sie über den Knoten zwischen Hauptschnur und Vorfach schiebt. Der Köder wird normalerweise am Grund oder dicht darüber angeboten. Manchmal lohnen sich jedoch Experimente mit der Tiefe.

Im Winter kann man ähnlich vorgehen wie sonst auch, allerdings muss der Angriff mitten in der Fahrrinne erfolgen. An den tiefsten Stellen ist das Wasser nun am wärmsten. Um die genaue Position der Fahrrinne herauszufinden, muss man den Kanal ausloten.

Im Prinzip kann man im Winter die gleichen Rigs wie im Sommer und Herbst verwenden, doch benötigt man nun eine kurze Stipprute von 4 m Länge und eine 0,75-g-Pose.

Als Lockfutter vermischt man einige Zuckmückenlarven mit etwas trockenem Lehm und besprüht das Ganze mit einem Wasserzerstäuber. Diese Mischung formt man in Haselnussgroße Kugeln und füttert wenig aber oft an.

In kalten Monaten kann es sein, dass sich zwar viele Gründlinge und Kaulbarsche im Lockfutterbereich aufhalten, diese aber nur sporadisch fressen. Das Lockfutter muss unter diesen Bedingungen sparsam verwendet werden.

 

Mit der kurzen Stipprute, Posen für Gründlinge

Nigel empfiehlt Posen mit oben angebrachtem Öhr und birnenförmigem Körper. Die Wahl der richtigen Pose richtet sich bei Nigel nach der Jahreszeit und danach, ob er am eigenen oder am gegenüberliegenden Ufer angelt. Die Posentragkraft liegt zwischen 0,25 und 1 g. Gekaufte Posen haben oft eine Nylonantenne. Nigel ersetzt diese Antennen durch ein feines Bambusstäbchen. So kann er die Posen mit der Bambusantenne zurückhalten, ohne dass sie untergehen, wenn die Fische am Grund nach Nahrung suchen.

 

Wie man die Schnur befestigt

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

1. Man schiebt ein festes Stückchen Plastikschlauch von etwa 2,5 cm Länge und einem Innendurchmesser von 1 mm über die Rute, bis es 2,5 cm vom Ende der Spitze entfernt ist. Das Schlauchstück sollte sich eng um die Rutenspitze schmiegen. Man fädelt die Schnur durch einen etwa 6 cm langen Silikongummischlauch von 1 mm Innendurchmesser. Dann formt man am Ende der Hauptschnur eine Schlaufe und anschließend etwas unterhalb davon eine zweite, die man durch die erste Schlaufe hindurchführt.

2. Nun führt man die Rutenspitze durch die Endschlaufe, bis diese hinter dem festen Plastikschlauchstück sitzt. Anschließend zieht man an der Schnur, damit sich die Schlaufe festzieht und die Rutenspitze hinter dem Schlauchstück fest umgibt.

3. Nun wickelt man die Schnur dreimal um das Ende der Stipprute, feuchtet die Spitze an und schiebt den Gummischlauch direkt über den Plastikschlauch und den Knoten. So wickelt sich die Hauptschnur nicht um den Knoten.

 

Mit der kurzen Stipprute, Köder für jedes Wetter

„Einige Angler glauben, dass Schlammröhrenwürmer nur zum Anfüttern gut sind. Das stimmt so nicht“, sagt Nigel. „Je kälter es ist, desto lieber verwenden wir als Hakenköder Schlammröhrenwürmer anstelle von Zuckmückenlarven. Man kann mit doppelten Schlammröhrenwürmern überraschend große Rotaugen fangen. Häufig bekommt man beim Fischen auf Gründlinge und Kaulbarsche mit Zuckmückenlarven keinen einzigen Biß. Ganz anders, wenn man den doppelten Schlammröhrenwurm anködert. Im Sommer sind auch kleine Maden gute Gründlingsköder, ebenso fluoreszierende Pinkies.“

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

Mit der kurzen Stipprute. Nigel wirft kleine Lockfutterkugeln an der eigenen Uferseite ins Wasser. Zum Befischen der anderen Seite verwendet er einen Rutenbecher.

 

Auf den Rhythmus kommt es an

„Beim Fischen auf Gründlinge kommt es nicht so sehr auf Geschwindigkeit, sondern auf einen schönen, gleichmäßigen Rhythmus an“, sagt Nigel. „Am besten, man und reduziert seine Bewegungen auf ein Minimum. Es kostet nur Zeit, wenn man die Rute ablegt oder unter den Arm klemmt, wie man es etwa beim Abködern mit Rute und Rolle tut.

Schon vor dem Fischen muss alles griffbereit sein, die Lockfuttermischung, Ersatzlockfutter, der Hakenköder, Vorfächer, Schrotbleie und der Unterfangkescher müssen alle in Reichweite sein. Man kann es sich nicht erlauben, zu viele Bisse zu verpassen.

Ein erfahrener Gründlingsfänger macht aus jedem Biß einen Fisch. Ein gutes Beispiel für einen Angler, der beständig große Gründlingsfänge verzeichnet, ist Pete Hargreaves. Obwohl er nichts überstürzt, bringt er häufig mehr Fische zur Waage als andere Angler. Er wirkt beim Angeln etwas langsam, hat aber am Schluss immer die meisten Fische.“

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

Mit der kurzen Stipprute. Zuckmückenlarven sind kein komplizierter Köder. Die Larve wird einfach zwei oder drei Segmente unterhalb des grünlichen Endes angeködert. Kringelt sie sich ein, sollte man sie aufs Wasser klatschen oder das Ende abzwicken. Dann streckt sie sich.

 

Die Führung des Köders mit der kurzen Stipprute

Wenn es an unwirtlichen Wintertagen keinen Bootsverkehr gibt, bleiben die Schleusen geschlossen, und es herrscht keine Strömung. Unter solchen Bedingungen kann es sich für den Angler lohnen, den Köder etwas zu bewegen.

Nachdem man das Rig in den Anfütterbereich eingeworfen hat, lässt man die Schnur durch leichtes Eintauchen der Rutenspitze absinken und zieht die Pose anschließend etwa 5 cm heran. Dabei ragt die Bambusantenne leicht aus dem Wasser, und der Hakenköder hebt sich vom Kanalgrund ab.

Nun lässt man die Pose wieder los, taucht die Bambusspitze leicht ins Wasser ein, und der Köder fällt wieder zum Grund. Auf diese Bewegung reagieren Gründlinge häufig sofort, besonders, wenn sie sich bis dahin zurückgehalten haben.

 

Mit der kurzen Stipprute. Richtig abködern

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

Mit der kurzen Stipprute. Wenn die Rute schlank genug ist, kann man sich viel Zeit sparen, indem man zum Abködern der Fische Daumen und Zeigefinger der Rutenhand benutzt.

 

Freßgewohnheiten des Gründlings

„Es stimmt nicht, dass Gründlinge immer nur am Grund nach Nahrung suchen“, sagt Nigel. „Beim Rotaugenangeln mit der langen Stipprute 15 bis 30 cm über dem Grund ärgern uns im Sommer häufig die Gründlinge. Einmal habe ich zu Übungszwecken am Trent and Mersey Canal geangelt. Ich fing an einer 3 m langen Stipprute Gründlinge und gab bei jedem Wurf einige braune Semmelbrösel ins Wasser. Jedesmal, wenn ich einen Gründling fing, stellte ich die Pose etwa 2,5 cm tiefer ein, bis sie schließlich noch 50cm über dem Grund bissen. Und das war im Dezember!“

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

Mit der kurzen Stipprute. Dave Berrow, einer von Nigels Teamkameraden von den „Browning Starlets“, holt gerade mit der kurzen Stipprute einige Gründlinge aus dem Shropshire Union Canal, um anschließend zur langen Stipprute zu wechseln.

Mit der kurzen Stipprute auf Gründlinge Angeln

Mit der kurzen Stipprute. Diese Gründlinge haben ein schönes Durchschnittsgewicht – etwa 30 von ihnen kommen auf ein Pfund. Bei einem Wettangeln lohnt es sich auf jeden Fall, die Fische zu zählen. So kann sich der Matchangler immer wieder Etappenziele setzen.

 

Fragen und Antworten

Was macht man mit einer Stipprute?

Mit einer Stipprute angelt man üblicherweise auf Friedfische, indem man die Rute ohne Rolle verwendet. Man hält die Rute direkt in der Hand, und die Schnur ist in der Regel so lang wie die Rute selbst, obwohl es auch möglich ist, kürzere Schnüre zu verwenden. Das Stippfischen ist eine sehr direkte Art des Angelns, bei der der Angler die Montage und den Köder präzise steuern kann.

Was versteht man unter Stippfischen?

Unter Stippfischen versteht man eine Angeltechnik, bei der eine Stipprute eingesetzt wird, die keine Rolle hat. Die Schnur ist direkt an der Spitze der Rute befestigt und entspricht in ihrer Länge meist der Länge der Rute. Diese Technik erlaubt es dem Angler, den Köder präzise zu führen und bietet eine direkte Verbindung zum Fisch, was ein sensibles Anbissgefühl ermöglicht. Das Stippfischen wird hauptsächlich zum Fang von Friedfischen wie Rotaugen oder Brassen genutzt.

Wie lang muss eine Stipprute sein?

Die Länge einer Stipprute hängt von den Bedingungen des Angelgewässers und den persönlichen Vorlieben des Anglers ab. Für das Angeln auf kleinere Fische oder in engeren Gewässern können kürzere Ruten ausreichen. In einem offenen Forum wird beispielsweise eine unberingte Stipprute von 6-7 Metern empfohlen, um auch größere Fische landen zu können. Für jemanden, der intensiver auf größere Fische stippfischen möchte, wird eine Stipprute mit einer Länge von 9 Metern oder mehr empfohlen. Moderne Stippruten können dank technischer Fortschritte sogar Längen von bis zu 17 Metern erreichen. Letztlich muss die Rutenlänge an die Angeltechnik und die Zielfische angepasst werden.

Was brauche ich für eine Stipprute?

Für das Angeln mit einer Stipprute benötigen Sie neben der Rute selbst eine Grundausstattung, die aus folgenden Teilen besteht:

  1. Schnur: Eine passende Angelschnur, die in ihrer Länge der Rute entspricht oder etwas kürzer ist.
  2. Pole Pots oder Cupping Kits: Zum präzisen Füttern direkt am Köderplatz. Diese können Sie beispielsweise bei Wolf Angelsport finden.
  3. Haken: Passende Angelhaken, die auf die zu erwartende Fischart und -größe abgestimmt sind.
  4. Pose: Verschiedene Posen oder Schwimmer, die je nach Bedingungen und Zielfisch ausgewählt werden.
  5. Gummizüge: Für die Montage eines elastischen Gummizugs im Spitzenbereich der Rute, der beim Drillen von Fischen als Puffer dient. Diese finden Sie beispielsweise bei Decathlon.
  6. Verbinder: Zum Verbinden des Gummizugs mit der Hauptschnur.
  7. Vorfachmaterial: Zum Binden von Vorfächern, die an den Haken befestigt werden.
  8. Wettkampfbox oder Sitzkiepe: Eine Box, auf der Sie sitzen und in der Sie Ihr Zubehör verstauen können.
  9. Kescher: Ein langer Kescher, um die gefangenen Fische sicher zu landen.
  10. Bissanzeiger: Kleine, empfindliche Bissanzeiger, die anzeigen, wenn ein Fisch am Köder interessiert ist.
  11. Zubehör: Dazu gehören Scheren, Hakenlöser, Vorfachaufwickler, Bleie oder Schrotkugeln zur Beschwerung und weiteres Kleinmaterial.

Beim Stippfischen ist es wichtig, dass alle Komponenten gut aufeinander abgestimmt sind.

 

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