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Das perfekte Lockfutter zum Angeln. Unser Experten-Guide verrät Ihnen, wie Sie das richtige Futter für jedes Gewässer und jeden Fisch wählen
Lockfutter zum Angeln ist der Schlüssel zum Angelerfolg. Doch welche Mischung lockt welchen Fisch an? In diesem umfassenden Guide erfahren Sie alles über die Wahl des richtigen Lockfutters, von der Grundmischung bis hin zu Profi-Tricks für verschiedene Gewässertypen. Egal ob Anfänger oder erfahrener Angler – mit unseren Tipps werden Sie Ihren Fangerfolg garantiert steigern.
Lockfutter zum Angeln. Die Kunst der Fischanlockung
Lockfutter zum Angeln ist eine komplexe Wissenschaft, die sich deutlich von einfachem losen Futter wie Maden oder Mais unterscheidet. Obwohl beide Methoden Fische anlocken können, bietet Lockfutter einzigartige Vorteile.
Zusammensetzung und Wirkung
- Vielfältige Inhaltsstoffe. Hochwertige Lockfutter enthalten eine sorgfältig abgestimmte Mischung aus Mehlen, Partikeln und Aromen.
- Kontrollierte Freisetzung. Im Gegensatz zu losem Futter setzt Lockfutter seine Lockstoffe graduell frei, was eine längere Anziehungskraft gewährleistet.
- Anpassungsfähigkeit. Die Konsistenz kann je nach Gewässer und Zielfischart modifiziert werden.
Erfolg bei Wettkämpfen
Kontinentaleuropäische, kommerziell hergestellte Grundköder haben sich bei internationalen Angelwettkämpfen als besonders erfolgreich erwiesen. Gründe hierfür sind.
- Jahrzehntelange Forschung und Entwicklung
- Verwendung hochwertiger, oft geheimer Zutaten
- Optimierte Rezepturen für verschiedene Angelsituationen
Das Geheimnis der Anziehungskraft
Die außergewöhnliche Wirksamkeit dieser Lockfutter basiert auf mehreren Faktoren.
- Aromakomplexität. Eine Symphonie aus natürlichen und künstlichen Aromen spricht die Sinne der Fische an.
- Nährwertprofil. Ausgewogene Nährstoffe halten die Fische am Angelplatz.
- Visuelle Reize. Farbpartikel und aufsteigende Wolken wecken die Neugier der Fische.
- Texturvielfalt. Verschiedene Partikelgrößen sprechen unterschiedliche Fischarten an.
Anwendungstechniken
Die Wirksamkeit des Lockfutters hängt stark von der richtigen Anwendung ab.
- Vorfüttern. Regelmäßiges Anfüttern vor dem eigentlichen Angeln kann einen „Hotspot“ kreieren.
- Futterbälle. Die richtige Größe und Konsistenz der Futterbälle ist entscheidend für die Freisetzung.
- Fütterungsrhythmus. Kontinuierliches, aber maßvolles Nachfüttern hält die Fische interessiert.
Durch das Verständnis dieser Aspekte können Angler die Kraft des Lockfutters voll ausschöpfen und ihre Fangchancen erheblich verbessern.
Manche Angler schwören darauf, dass gefärbte Semmelbrösel-Mischungen wie beispielsweise die abgebildete rote Sorte eine ganz besondere Wirkung auf die Fische ausüben. Noch bessere Erfolge lassen sich sogar erzielen, wenn man die Semmelbrösel mit roten Maden oder Pinkies sowie mit Zuckmückenlarven vermischt.
Brot als kostengünstiges und vielseitiges Lockfutter zum Angeln
Brot ist nicht nur ein Grundnahrungsmittel, sondern auch ein hervorragendes Lockfutter für Angler. Seine Einfachheit und Erschwinglichkeit machen es zu einer beliebten Wahl unter Hobbyanglern und Profis gleichermaßen.
Herstellung des Lockfutters
- Trocknung:
- Brot in dünne Scheiben schneiden
- Bei niedriger Temperatur (ca. 50-70°C) für 3-4 Stunden im Backofen trocknen
- Regelmäßig wenden, um gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten
- Zerkleinerung:
- Getrocknetes Brot in einer Küchenmaschine oder einem Mixer zerkleinern
- Je nach gewünschter Konsistenz fein oder grob mahlen
Verhaltensweisen im Wasser
Das Verhalten des Brot-Lockfutters im Wasser wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst.
- Partikelgröße. Feine Partikel lösen sich schneller auf, gröbere bleiben länger intakt
- Konsistenz der Mischung. Trocken, feucht oder pampig
- Wasserdruck. Beeinflusst die Auflösungsgeschwindigkeit in verschiedenen Tiefen
- Strömungsverhältnisse. Starke Strömungen erfordern kompaktere Mischungen
Anwendungsmöglichkeiten
- Wolkenköder:
- Trocken und fein oder dickflüssig und fein
- Erzeugt eine verlockende Wolke im Wasser
- Halbtiefenköder:
- Feucht, aber nicht pampig angemischt
- Zerfällt in der Mitte der Wassertiefe
- Kompakter Köder:
- Gröbere Partikel mit mehr Wasser
- Ideal für weite Würfe oder starke Strömungen
Industrielle Alternativen
Während selbstgemachtes Brot-Lockfutter eine kostengünstige Option darstellt, bieten kommerzielle Produkte oft spezialisierte Mischungen.
- Marken wie „Sensas“ (Frankreich) und „Van Den Eynde“ (Belgien)
- Enthalten vielfältige Zutaten. von Vanille über gezuckerte Kekse bis hin zu Taubenkot
- Angepasst an spezifische Gewässerbedingungen und Zielfischarten
Innovative Entwicklungen
Die Angelindustrie entwickelt ständig neue Lockfutter-Varianten.
- Schwere Grundköder für stark befahrene und industriell genutzte Flüsse in Deutschland
- Umweltfreundliche, biologisch abbaubare Optionen
- High-Tech-Mischungen mit Aminosäuren und Pheromonen zur gezielten Anlockung bestimmter Fischarten
Diese vielfältigen Möglichkeiten machen Brot und darauf basierende Lockfutter zu einem faszinierenden und effektiven Werkzeug für Angler aller Erfahrungsstufen.
Setzt man den ganzen Grundköder auf einmal an, besteht die Gefahr, dass er zu früh austrocknet. Manche Angler behelfen sich mit einem Wasserzerstäuber oder einem feuchten Tuch, mit dem sie die Mischung frisch halten.
Grundköder für stehende Gewässer
1. Wolkenköder
Eine trockene, feine oder nasse, dickflüssige Mischung erzeugt nach dem Aufprall eine „Wolke“ im Wasser.
2. Mittelschwere Mischung
Eine gröbere Mischung zerfällt etwas später beim Absinken. jedoch bevor sie den Grund erreicht.
3. Schwere Mischung
Zum Angeln am Grund eignet sich in der Regel eine schwere Mischung mit Zuckmückenlarven am besten.
Die richtige Mischung
Die Kunst des perfekten Lockfutters liegt in der sorgfältigen Abstimmung auf die jeweiligen Angelbedingungen und Zielfische. Erfahrene Angler wissen, dass die richtige Mischung den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Angeltag und einem enttäuschenden Erlebnis ausmachen kann.
Anpassung des Lockfutters an verschiedene Gewässertypen
Stehende Gewässer.
In ruhigen Seen und Teichen ist eine feine Wolkenmischung oft der Schlüssel zum Erfolg. Diese Mischungen, wie Special, Michiels, Ablette, Record und Cosmic Cloud, sind darauf ausgelegt, an der Wasseroberfläche aufzugehen und eine verlockende Wolke zu bilden. Diese Wolke lockt oberflächennah fressende Fische an und hält sie im Angelbereich.
Schlammige oder verkrautete Gewässer.
Hier kommt eine Mischung mit schwachem Auftrieb zum Einsatz. Produkte wie Roubaisen, Z72 und Kastaar bilden im Wasser einen verlockenden „Vorhang“ aus Partikeln, der die Fische anlockt, ohne im Schlamm oder Kraut zu versinken.
Fließgewässer mit starker Strömung.
In Flüssen mit kräftiger Strömung sind schwerere Grundköder wie Turbo+, Michiels Special Food, Magic und Natuur die beste Wahl. Diese Mischungen sinken schnell ab und bleiben am Grund liegen, wo sie sich langsam auflösen und einen konstanten Lockstrom erzeugen.
Spezifische Anwendungen und Tipps
- Für stehende Gewässer:
- Verwenden Sie einen leichten Wolkenköder
- Mischen Sie einige Maden oder Pinkies unter
- Zielt besonders auf kleine Rotfedern, Rotaugen und Güstern ab
- Für Gewässer mit mäßiger bis starker Strömung:
- Nutzen Sie eine schwerere Lockfutterkugel
- Die Kugel sollte erst am Grund aufbrechen
- Bei Verwendung leichterer Grundköder. Einwurf oberhalb der Angelstelle
Die Kunst der individuellen Mischung
Viele erfahrene Angler verlassen sich nicht ausschließlich auf fertige Produkte, sondern kreieren ihre eigenen Mischungen. Dabei berücksichtigen sie Faktoren wie.
- Wassertemperatur
- Jahreszeit
- Zielfischart
- Gewässertiefe
- Strömungsverhältnisse
Diese maßgeschneiderten Mischungen basieren oft auf jahrelanger Erfahrung und ständiger Anpassung an die jeweiligen Bedingungen. Ein erfolgreicher Angler ist stets bereit, seine Mischung zu optimieren und neue Kombinationen auszuprobieren, um die perfekte Lockwirkung zu erzielen.
Nach Ansicht des bekannten Matchanglers Mark Addy entscheidet die Grundködermischung über das Match. Er mischt sein Lockfutter aus verschiedenen im Handel erhältlichen Grundködern zusammen und gibt jede Menge Hakenköder mit hinein.
Mark wirft vor dem Angeln tennisballgroße Grundköderkugeln an der Angelstelle ein. Seine Mischung ist so zusammengesetzt, dass sie an einem stehenden Gewässer beim Absinken auseinanderfällt.
Swimfeeder. Präzision und Kontrolle
Der Swimfeeder, auch als Futterkorb bekannt, bietet mehrere Vorteile.
- Gezielte Platzierung. Ermöglicht eine punktgenaue Positionierung des Lockfutters.
- Dosierte Abgabe. Durch die offene Struktur wird das Futter langsam und kontinuierlich freigesetzt.
- Kombinierte Präsentation. Erlaubt das gleichzeitige Anbieten von Lockfutter und Hakenköder.
Anwendung.
- Befüllen Sie den Swimfeeder mit der gewünschten Futtermischung.
- Werfen Sie ihn an die vorgesehene Stelle.
- Das Futter löst sich allmählich, ohne die Fische zu verschrecken.
Futterkatapult. Reichweite und Streuung
Für größere Distanzen oder eine breitere Verteilung kommt das Futterkatapult zum Einsatz.
- Hohe Reichweite. Ermöglicht das Anfüttern weit entfernter Stellen.
- Variable Streuung. Je nach Technik können Sie punktuell oder großflächig anfüttern.
- Flexibilität. Geeignet für verschiedene Ködergrößen, von feinem Futter bis zu Boilies.
Anwendung.
- Laden Sie das Katapult mit einer angemessenen Menge Futter.
- Ziehen Sie die Gummibänder zurück und visieren Sie Ihr Ziel an.
- Lassen Sie los und streuen Sie das Futter über die gewünschte Fläche.
Vorsicht bei der Dosierung
Unabhängig von der Methode gilt: Weniger ist oft mehr. Übermäßiges Anfüttern kann kontraproduktiv sein.
- Zu viel Futter kann Fische sättigen, bevor sie Ihren Hakenköder entdecken.
- Große Futtermengen können Fische misstrauisch machen oder sogar verscheuchen.
- Eine übermäßige Futterwolke kann die Sicht der Fische beeinträchtigen.
Experimentieren Sie mit verschiedenen Mengen und Techniken, um die optimale Strategie für Ihr Gewässer und Ihre Zielfische zu finden. Die richtige Balance zwischen Lockwirkung und Vorsicht ist der Schlüssel zum Erfolg beim Anfüttern.
Lockfutter zum Angeln. Ob der Grundköder etwas taugt, zeigt sich am Fangergebnis. Nach einem trägen Start kommen die Fische allmählich zu Marks Angelstelle. Der Beweis dafür, dass er mit seiner Mischung für dieses Gewässer richtig gelegen hat.