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Alle Möglichkeiten beim Distanzfischen auf Karpfen, durch die Perfektionierung des Distanzangelns nutzen und seine Erfolgsaussichten verbessern
Distanzfischen auf Karpfen Ken Townley gibt hilfreiche Tipps zu dieser Technik und zeigt, wie’s gemacht wird.
Distanzfischen auf Karpfen, so nutzen Sie alle Möglichkeiten
Für einen Karpfenangler kann es unter Umständen schon einmal notwendig werden, ein 85 g Grundblei 100 in weit in die Mitte des Sees hinauszuschleudern. An manchen Gewässern nämlich sind die Fische wegen der starken Befischung bereits zur Mitte gezogen weit weg von dem für sie so gefährlichen Uferbereich mit seinen Anglern. An solchen Gewässern hat man ohne Distanz Techniken wenig Aussicht auf Erfolg. Das Distanzfischen auf Karpfen ist eine ganz spezielle Variante, für die der Angler von vorne anfangen muss. Aber keine Angst, Bodybuilding muss man deswegen nicht gleich betreiben.
Ruten mit Rückgrat
Zum Distanzfischen auf Karpfen sollte man nach einer starken, kräftigen Rute Ausschau halten sie muss mit mindestens 85 g Blei zurechtkommen. Idealerweise ist die Rute auf Größe, Kraft und Wurfvermögen des Anglers abgestimmt. Ein Zwei-Zentner-Mann kann mit einer Rute problemlos den Köder über den Horizont hinausbefördern, aber ein 60-Kilo-Leichtgewicht wird mit derselben Rute wohl nicht viel anfangen können.
Distanzfischen auf Karpfen. Diesen Karpfen machte Ritchie McDonald in einiger Entfernung vom Ufer aus. Obwohl sich Karpfen an kleinen Seen oder langsam fließenden Flüssen leicht befischen lassen, wenn sie in der Uferzone fressen, kann man sie nur mit Long-Range-Taktiken fischen, wenn sie weit draußen stehen.
Tipp Glatte Spitze beim Distanzfischen auf Karpfen
Reibt man die Unterseite der Rute und den Spulenrand mit Silikonpolitur ein, verringert sich der Reibungswiderstand, und es gelingen weitere Würfe. Auch wenn dies vielleicht etwas übertrieben erscheinen mag, zählen ja oft die letzten Meter, und man sollte nichts unversucht lassen, um möglichst nah an den Fisch heranzukommen.
Der Markt für Karpfenruten zum Distanzfischen auf Karpfen ist riesig, und man sollte vor dem Kauf einen erfahrenen Angler um Rat bitten. Kräftige Ruten mit schneller Verjüngung eignen sich für diese Angelmethode mit am besten, weil die für Weitwürfe benötigten schweren Bleie damit kein Problem sind. Wer mit dieser Art von Ruten mit ihrem steifen unteren Abschnitt noch keine Erfahrung hat, wird eventuell beim Drillen eines großen Fisches Probleme haben. Der Haken kann sich lösen und das Vorfach reißen, wenn der Angler versucht, einen konstanten, gleichmäßigen Druck auf den Fisch auszuüben.
Ahnungslose Angler, die es nicht gewohnt sind, einen Fisch an einer Rute mit schneller Verjüngung zu drillen, können schon mal auf die Nase fallen. Wer jedoch weit auswerfen möchte, muss bei der Rutenaktion ganz einfach Abstriche machen. Da man weit auswerfen und mit etwas Glück einen Fisch weit draußen drillen wird, kommt nur eine große Rolle mit einer langen, konischen Spule mit großem Schnurfassungsvermögen in Frage. Ebenso wichtig ist zwei Spuliger Spulenhub und ein System zur Kreuzverlegung der Schnur. Dadurch wird verhindert, dass sich die Schnur beim Einholen verklemmt. Die Shimano Biomaster Reihe eignet sich dafür gut.
Die richtige Schnur
Die Schnur muss für Weitwürfe mit schweren Bleien und für den sicheren Drill des Fisches stark genug sein. Andererseits wirft es sich mit einer dünneren Schnur leichter. Als Faustregel gilt, dass eine Schnur von 2,7 kg Tragkraft für wenig Hänger trächtige Gewässer geeignet ist. Wo man mit Hängern am Grund rechnen muss, sollte man sicherheitshalber eine wirklich kräftige Schnur nehmen, etwa eine Berkley Big Game-Schnur mit 5,4 oder 6,8 kg Tragkraft.
Wichtig ist auch, dass man für einen sehr weiten Wurf beim Distanzfischen auf Karpfen die Tragkraft der Hauptschnur niedriger wählt und ein starkes Schockvorfach verwendet, also ein stärkeres Stück Schnur, das die Belastung beim Auswerfen von 80 -100 g Blei abfangen und Abrisse verhindern soll. Letztere können sehr gefährlich sein, auf jeden Fall aber sind sie ärgerlich.
Nur weil die Fische weit draußen stehen, muss man für den Wurf nicht gleich einen Riesenanlauf nehmen. Der Angler nimmt die Rute über den Kopf nach hinten und lässt das Blei bewegungslos herabhängen.
Dann wirft er das Blei mit sanftem Schwung hinaus. Es empfiehlt sich, mit kürzeren Distanzen zu beginnen und allmählich weiter zu werfen.
Rigs für Weitwürfe
Die Rute liegt hinten in einem Rutenhalter, weiter vorne ist ein elektronischer Biss Anzeiger angebracht. Zwischen der großen Rolle und dem Biss Anzeiger wird ein schwerer „Bobbin“ in die Schnur eingehängt, der auch Fallbisse meldet. Bis zu dem Blei weit draußen bleibt die Schnur gespannt. Die Rutenspitze biegt sich durch die Spannung etwas und sollte zurück federn, wenn das Blei bewegt wird. Dazu ist ein Anti-Tangle-Rig gut, z.B. ein Helikopter-Rig. Zum Weitwurf benötigt man noch ein Schockvorfach und ein schweres Blei.
Rollen mit langer konischer Spule fassen viel Schnur. Gerade richtig für Weitwürfe.
Mit einem schweren „Bobin“ Bißanzeiger bleibt die Schnur bis zum Blei gespannt.
Das Schockvorfach muss mindestens 7-9 kg Tragkraft aufweisen. Da man es bei dieser Angelmethode mit enormen Kräften zu tun hat, taugt das beste Schockvorfach nichts, solange es nicht mit einem zuverlässigen, hochbelastbaren Knoten an die Hauptschnur gebunden wird. Ken Townley empfiehlt eine Art doppelten Blutknoten, den er persönlich für äußerst zuverlässig hält. Er knüpft ihn mit einer leichten Nylonschnur, die er doppelt nimmt. Richtig geknüpft, ist dieser Knoten sehr stark. Es erfordert jedoch etwas Übung, den doppelten Blutknoten richtig zu binden. Stattdessen kann man auch einen Vierfach-Schlaufenknoten oder einen anderen starken Knoten verwenden, der für diesen Zweck geeignet ist.
Kurzes Schockvorfach beim Distanzfischen auf Karpfen
Die meisten Weitwurfspezialisten benutzen ein möglichst kurzes Schockvorfach, um eine maximale Wurfweite beim Distanzfischen auf Karpfen zu erreichen. Heutzutage werden meist Schockvorfächer in einer Länge von höchstens fünf Kurbelumdrehungen insgesamt etwa 5 m verwendet. Ken bevorzugt längere Vorfächer bis zu 10 m. Mit der zusätzlichen Länge hat man einerseits eine Sicherheitsreserve für wirklich knallharte Würfe, und es klingt auch angenehm, wenn der Vorfachknoten mit leisem „klick-klick-klick“ durch die Schnurlaufringe kommt und sich auf die Spule legt.
Doch das extralange Vorfach erfüllt noch eine weitere Aufgabe:
Mit ihm kann die volle Kraft der dicken Nylonschnur für die Endphase des Drills genutzt werden. Das letzte, worüber man sich nach einem gelungenen 150-m-Wurf noch Gedanken machen möchte, ist die Frage, ob sich das Endgeschirr möglicherweise verwickelt hat. Dadurch verliert man zusehends an Selbstvertrauen. Dabei möchte man sich auf seine Endmontage hundert-prozentig verlassen sie sollte möglichst einfach und nicht anfällig für Verwicklungen sein. Man kann auch ein Anti-Tangle-Röhrchen in das Rig einbauen, was ein Verheddern verhindert. Mit einem Helikopter-Rig bleiben Hauptschnur und Vorfach sauber voneinander getrennt.
Ken Townleys heißer Tipp beim Distanzfischen auf Karpfen
Um das schwere Schockvorfach mit der Hauptschnur zu verbinden, dünnere Schnur doppelt nehmen und fünfmal um dickere Nylonschnur wickeln. Dickere Schnur (einfach) viermal um dünnere Nylonschnur wickeln. En-den in den Raum zwischen den ersten beiden Wicklungen einführen. Knoten mit Speichel anfeuchten und straffen. Überstehen-de Enden abzwicken und Tragkraft testen.
Am leichtesten wirft man das Lockfutter mit einem Wurfstock zum entfernten Standplatz der Fische. So kann man Ködergeschosse abfeuern, ohne sich gleich einen Bruch dabei zu holen.
Zum Anfüttern auf mittlere bis große Distanz eignen sich alternativ zu einem Wurfstock auch Katapulte, die natürlich sehr kräftig sein müssen.
Tipp Ablenkungsköder
Manchmal stürzen sich fresslustige Möwen auf den Köder, sobald er auf das Wasser trifft. Häufig tauchen sie wie aus dem Nichts auf, sobald sie den Wurfstock hören. Oft helfen dann nur kleine Futtergaben, um die Vögel von der Angelstelle wegzulocken und den Köder in Ruhe auswerfen zu können.
Loses Anfüttern beim Distanzfischen auf Karpfen
Zweifellos ist der King Cobra-Wurfstock für treffsichere Weitwürfe zum Boilie-Anfüttern das beste Hilfsmittel. Dabei handelt es sich um ein hohles Metallrohr mit einem Griffteil und einem gebogenen Ende. Man legt die Boilies in den Stock ein und wirft sie in kleinen Grüppchen schwungvoll hinaus. Mit etwas Übung kann man Boilies von 20 mm Durchmesser bis zu 130 m weit auswerfen.
Sinnvoll eingesetzt
Distanzfischen auf Karpfen kann sehr erfolgreich sein, besonders an Gewässern, an denen sich die Fische nicht mehr in die Uferbereiche trauen, weil es dort sehr unruhig ist und sie schon üble Erfahrungen gesammelt haben. Falsch wäre es allerdings, wollte man sich an jedem Wasser und jederzeit auf eine möglichst große Wurfweite verlassen. Es hat ausgesprochen wenig Sinn, den Horizont anzupeilen, wenn die Fische direkt vor einem schwimmen. Der Angler muss seine Taktik ständig ändern können und seine Wurfweite den jeweiligen Bedingungen anpassen.
Haken zum Distanzfischen auf Karpfen
Bei Anschlägen auf große Entfernung geht viel Kraft verloren entsprechend schwierig ist es, den Fisch richtig zu haken. Der Haken muss immer schön spitz sein. Schonhaken sind besonders waidgerecht und dringen besser ins Fischmaul ein. Beim Angeln mit Hair-Rigs ist der Haken nicht im Köder verborgen und bleibt daher leichter am Fischmaul hängen. Schnurbäuche abfedern: Der Wind kann beim Auswerfen einen lästigen Schnurbauch erzeugen. Um das zu verhindern, legt man die Finger beim Auswerfen an den Spulenrand und bremst die Schnur etwas ab, kurz bevor das Blei auf der Wasseroberfläche auftrifft.
Nur mit viel Übung erlangt man die nötige Geschicklichkeit, um den Köder genau an den Standplatz der großen Fische werfen zu können.
Distanzfischen auf Karpfen. Selbst auf große Distanz kann es erforderlich werden, den Köder in unterschiedlichen Entfernungen anzubieten.
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