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Angeln mit langer Kopfrute und kurzer Schnur auf Rotaugen und Brassen bietet so gute Erfolgschancen, dass man süchtig danach werden kann.
Das Angeln mit langer Kopfrute und verkürzter Schnur ist aus dem einfachen Grund so erfolgreich, weil damit eine sehr gute Köderpräsentation ermöglicht wird. Wichtig ist allerdings, dass man zwei verschiedene Ruten benutzt: eine sehr leichte Rute und eine möglichst kräftige.
Leichte Rute: Mit ihr lässt sich ein leichtes Rig (0,15-0,75 g) in relativ flachem Wasser (bis etwa 1,5 m Tiefe) und in einem Abstand bis zu 12 m sehr feinfühlig durchs Wasser führen.
Kräftige Rute beim Angeln mit langer Kopfrute: Wer mit schweren Rigs im tieferen Wasser und in einem Abstand bis zu 14 m angelt, muss die kräftigste Rute verwenden, die er bekommen kann, denn bei dieser Methode muss der Anschlag stärker gesetzt werden. Für Rotaugen bis 230 g und Güstern bis 500 g sind Teleskop-Ruten besser geeignet als Steckruten mit Gummizug, weil man mit ihnen den Fisch sicherer haken und schneller landen kann.
Der einzige Nachteil der Teleskop-Rute besteht darin, dass man mit größeren Fischen nicht so gut zurechtkommt, wenn man feine Schnur und kleine Haken benutzt.
Wo es überwiegend Rotaugen über 230 g und Brassen über zwei Pfund gibt, fährt man mit der Gummizug-Rute besser.
Gummizug richtig verwenden
Man benötigt selten mehr als 45 cm Gummiband. Man baut es mit 8 cm Abstand zur Rutenspitze ein, damit das Gummiband nach dem Fang des ersten Fisches nicht gleich lose aus dem Rutenende herausschaut.
Es hat keinen Sinn, ein leichtes Gummiband mit einer 2-g-Pose in 3,5 m tiefem Wasser zu verwenden, denn so kann man den Haken‘ nicht richtig setzen. Genauso ungünstig ist es, wenn man in 1 m tiefem Wasser mit einer 0,25-g-Pose und schwerem Gummiband angelt.
Fischt man im letzten Meter vor der Wasseroberfläche, dann empfiehlt sich bei flach eingestellter leichter Pose bis 0,5 g ein Elastikband oder ein vergleichbares Band. Zum Fischen mit Posen zwischen 0,75 und 1,25 g Tragkraft in einer Wassertiefe von ungefähr 3,5 m eignet sich ein Elastikband, das dem Typ „Zim“ Nr. 4 („gros“) entspricht. Für noch größere Posen in tieferem Wasser mit starker Strömung verwendet man am besten ein „Zim“ Nr. 6 („trs fort“).
Man sollte beim Angeln mit langer Kopfrute die Rutenspitze niemals zu dicht über die Pose halten. Je mehr Schnur sich dazwischen befindet, desto besser. Fische haben ein gutes Sehvermögen und können die Rute im flachen Wasser sehen, wenn sie sich dicht über der Wasseroberfläche befindet. Je länger die Schnur, desto weniger Rutenabschnitte muss man für die Landung abnehmen, und die Fangquote erhöht sich. Man sollte nicht weniger als 1 m Schnur zwischen Rutenspitze und Pose haben, und man kann, je nach den äußeren Bedingungen, bis auf 2 oder sogar 3 in verlängern.
Tipp Kontrolle
Alan rät: „Viele Angler fischen zu weit hinter ihrer Rutenspitze. Dadurch wird die gute Köderpräsentation zunichte gemacht. Man kontrolliert die Pose besser, wenn man die Rutenspitze immer im rechten Winkel zur Pose platziert.“
Angeln mit langer Kopfrute. Alan Scotthorne setzt seine Lehren in die Tat um – hier beim Fischen mit langer Rute und kurzer Schnur. 1990 gewann er damit den ersten European Supercup.
Alans Lieblingsposen
Angeln mit langer Kopfrute. Diese beiden Posen typen verwendet Alan am liebsten. Der birnenförmige Typ (1) eignet sich für Olivetten-Rigs. Der schlankere Typ (2) wird für Styl-Rigs eingesetzt.
Alans einfache Rigs
1. Styl-Rig für Bisse beim Absinken. Beim Fischen auf Rotaugen mit regelmäßigem Anfüttern von Maden kann man häufig in der oberen Wasserschicht fangen.
2. Olivetten-Rig zum Fischen am Grund oder kurz darüber. Sehr gut zum Fischen mit Grundköder auf Güstern und Brassen.
Tipp Gummipanne
Bei jedem Anködern taucht Alan die Rutenspitze ins Wasser und zieht kurz am Rig. Dadurch wird das Elastikband „geschmiert“, und er stellt fest, ob die Schnur sich um die Rutenspitze gewickelt hat. Es gibt nichts Schlimmeres für den Angler als ein streikendes Gummiband, wenn ein Fisch hakt.
So befestigt Alan ein Rig an einer Teleskop-Rute
Angeln mit langer Kopfrute. Ein kleines Stückchen Silikonschlauch 4 cm vom Ende der Teleskop-Rute festkleben. Ein zweites Schlauchstück über die Schnur ziehen. Schnur mit einer Schlaufe versehen. Eine zweite Schlaufe durch die erste führen (1), über die Spitze ziehen und hinter dem angeklebten Schlauchstück (2) festziehen. Schnur um Rutenspitze wickeln und durch das zweite Schlauchstück (3) ziehen.
Die richtigen Posen für das Angeln mit langer Kopfrute
Die Form der Pose muss unbedingt den äußeren Bedingungen angepasste werden, damit der Köder gut präsentiert werden kann. Eine zu schlanke Pose ragt zu weit aus dem Wasser heraus, während eine zu plumpe Pose mit den Wellen auf und ab tanzt. Das Foto weiter oben zeigt zwei gute Grundformen.
Auch die Größe der Pose muss den Gegebenheiten am Wasser angepasst werden. Nehmen wir einmal an, die Angelstelle ist 2,5 – 3 m tief und soll in voller Tiefe befischt werden. Wenn sich die Wasseroberfläche nur leicht kräuselt, eignet sich eine Pose von 1 g Tragkraft, doch wenn es sehr windig ist, sollte man auf 2 g erhöhen, um gegen Wellen und Sogwirkung ankämpfen zu können.
Angeln mit langer Kopfrute. Wenn man die Rutenspitze zu hoch hält, kommt der Fisch zu schnell an die Oberfläche. Auch sollte man nicht über Kreuz greifen, dadurch diese Bewegung der Fisch leicht abkommt.
Die richtige Bebleiung beim Angeln mit langer Kopfrute
Die beiden grundlegenden Rig-Arten (Olivetten-Rig und Styl-Rig) sollten möglichst einfach bebleit werden.
Olivetten-Rig: Zwei Sinkschrote unterhalb der Olivette genügen vollkommen und ermöglichen es dem Angler, auf den letzten 60 cm Fische auch beim Absinken des Köders zu fangen oder den Köder unbeweglich am Grund zu präsentieren. Bei ruhigen Wasserbedingungen verwendet man als Sinkschrote 10er-Bleischrote und erhöht bei starker Tiefenströmung auf 8er- oder 6er-Schrotbleie.
Angeln mit langer Kopfrute. Mit einer langen Kopfrute kann man den Köder hervorragend präsentieren. Doch das bringt nur etwas, wenn man die Angelstelle auch richtig anfüttert, sagt Alan.
Styl-Rigs: Sehr gut eignen sich Styl-Bleie der Größe 7, die man in einem Abstand von 15 cm an der Schnur befestigt. Näher am Haken nimmt man Styl-Bleie der Größe 7, die man halbiert, um den Köder langsamer absinken zu lassen.
Haken: Über die Wahl der richtigen Haken ließe sich sicherlich endlos diskutieren. Unbestritten ist zumindest, dass man beim Madenangeln mit langer Rute und Elastikband weniger Fische verliert, wenn man statt eines Kristallhakens einen Rundbogenhaken verwendet. Das liegt möglicherweise daran, dass die Made an einem Rundbogenhaken etwas tiefer unter der Spitze hängt und der Haken deshalb besser eindringen kann.
Angeln mit langer Kopfrute. Beim European Supercup 1990 konnte man die besten Kopfrutenangler der Welt beobachten, wie sie Brassen bis zu 2,3 kg an der langen Kopfrute mit kurzer Schnur bändigten. Hier landet gerade ein solcher Brocken im Kescher.
Angelhaken, Größe und Form richtig wählen! (Video)
Der Drill beim Angeln mit langer Kopfrute
Der Fisch ermüdet durch Elastikband schneller als bei Verwendung einer einfachen Verbindung aus Rute und Schnur. Dies sollte man ausnutzen. Der Fisch muss vom Schwarm wegdirigiert werden, wobei die Rutenspitze dicht über der Wasseroberfläche gehalten und die Rute gleichzeitig zurückgeschoben wird. Dann verkürzt man die Rute auf die erforderliche Länge, um den Fisch an Land schwingen oder Keschern zu können.
Man darf die Rute erst anheben und den Fisch an die Oberfläche ziehen, wenn er nahe genug zum Keschern ist. Wenn man den Fisch zu früh und zu weit draußen an die Oberfläche holt, schlägt er heftig um sich und kann den Haken leicht wieder loswerden.
Angeln mit langer Kopfrute. Ein Bild von einem internationalen Wettkampf: Auch diese schöne Strecke aus kleinen Rotaugen wurde mit langer Kopfrute und kurzer Schnur gefangen.
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